Vor meinem Maschinenbau-Studium im

Oktober 2005

empfand ich es sinnvoll, meine Englischkenntnisse etwas aufzubessern und wollte deshalb für ein Jahr als Au pair in die USA. Leider hat mir die Bürokratie schon damals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bewerbungsprozedur und das Finden einer geeigneten Familie hat sich derart in die Länge gezogen, dass ich leider kein komplettes Jahr dort verbringen konnte. Aber dennoch, die Zeit hab ich sehr genossen.

 
Mein Gast-Kind hieß Katie und wurde am 04.04.2004 geboren, sie war also knapp 9 Monate als, als ich zu ihr kam. Ein süßer Fraz, hat immer gelächelt ! Mit den Eltern verstand ich mich auch gleich auf Anhieb. Es war eine junge Familie mit nur einem Kind, beide Eltern hatten einen sehr arbeitsreichen Tag und kamen meist erst spät nach Hause.
Tagsüber war ich also mit Katie allein. Das hieß Essen kochen, Schlafen legen, Windeln wechseln, Spaziergänge machen und vor allem die Gegend erkunden. Im schönen Kalifornien waren besonders die Spaziergänge draußen immer sehr angenehm und an so gut wie jedem Tag sind wir am Eisstand vorbei gegangen.
Natürlich hab ich auch Zeit gefunden, mir das Landesinnere, die vielen Parkanlagen um Los Angeles herum und die Hauptstadt selbst anzusehen … mit dem Auto einmal quer durch Kalifornien !  Tagesausflüge durch Orange County oder zum Santa Monica Pier waren eher mein Ding als lange Shopping Touren durch die Straße von L.A., aber einen Spaziergang über den Walk of Fame konnte ich mir hier und da nicht verkneifen. Im Getty Museum traf ich dann zum ersten Mal deutschsprachige Menschen, wie sich herausstellte keine Besonderheit in L.A.. Und was das Stichwort Schauspieler betrifft, ob man die in L.A. an allen Ecken treffen kann, weiß ich nicht. Aber ohne ihn zu kennen, war ich im Haus von James Danton aus der Serie Desperate Housewifes und hab seine Frau Erin und seinen damals einjährigen Sohn Sheppard kennengelernt. Sheppard und Katie waren befreundet, die beiden haben zusammen im Pool gespielt, dann Mittagsschlaf gemacht und ich hab derweil meine Mails gecheckt … am Computer in der Garage von James Danton.
 
Um überhaupt in das Au-pair-Programm aufgenommen zu werden, musste ich unter anderem 1000 h Erfahrung im Umgang mit (Klein)-kindern vorweisen. Dies fiel nicht schwer, da unsere Nachbarn zu dem Zeitpunkt Kinder in verschiedenen Altersstufen hatten und sich über einen zuverlässigen Babysitter am Wochenende und in den Abendstunden freuten. Über mehrere Monate habe ich auf deren Kinder aufgepasst und so einiges an Erfahrungen gesammelt. Ich hab aber auch festgestellt, dass mich nicht alle Kinder auf Anhieb mochten und einige sogar ganz als Babysitter ablehnten.­
 
Mit Katie hatte ich diese Probleme nie, nur leider hab ich damals zu spät mit dem Programm angefangen.