Eingestellt war ich als Mechaniker-Helferin, von Anfang

September 1998 bis Ende 1998

, also ganze 4 Monate. Klingt erstmal nicht viel, aber das war Vollzeit, in einem kleinen Betrieb mit fünf Mitarbeitern und einer Menge Arbeit. Damals hieß die Aktion der Regierung von Guatemala Tausche Waffe gegen Fahrrad. Deutsche Fahrräder wurden im Tausch gegen Waffen nach Guatemala geliefert. Sinn war eine Art Abrüstung der Guatemalteken zu erreichen. Inwiefern dies gelungen ist, kann ich nicht sagen, aber es tat gut, für einen guten Zweck zu arbeiten.
 
Unsre täglichen Aufgaben waren vielseitig und lassen sich doch einfach zusammenfassen. Wir bekamen Fahrrader, Teile von Fahrrädern und andere antriebslose Zweiräder geliefert und bauten diese zu funktionstüchtigen Fahrrädern für Guatemala um.
 
Teilweise war da wirklich Kreativität gefragt. Wir nahmen die Fahrräder und deren Teile bis zur kleinsten Schraube und jedem einzelnen Kettenglied auseinander und reinigten die Einzelteile fachmännisch. Vorher, aber vor allem danach prüften wir die Funktionstüchtigkeit der Teile und schließlich konstruierten wir aus den verwertbaren Einzelteilen mehrere fahrbereite und vollkommen individuelle Fahrräder.
 
Dieser Job hat unheimlich viel Spaß gemacht, war aber leider nur als Übergangslösung bis zu einer Ausbildung gedacht. Als ich dann die definitive Zusage für die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten bekam, musste ich leider gehen.
 
Wie ich zu diesem Job als Mechaniker-Helferin gekommen bin, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen, aber es hat einen Heidenspaß gemacht !!! Es ist auch ne ganze Menge Wissen hängen geblieben und da ich selbst immer noch Fahrrad fahre, kann ich auch einiges davon anwenden.
Leider fehlt mir mittlerweile die Zeit und die Werkstatt für umfangreichere Bastelarbeiten.